Archiv für den Monat: Dezember 2013

Der faserverrückte Jahresrückblick 2013

Na gut, einen Jahresrückblick gibt es dann doch noch.

Gefunden bei Distelfliege, die übrigens einen tollen Podcast macht.

 
1. Dein Strick/Häkel/Web-Jahr 2013: Erzähle von einem, deinem Projekt, es muss nicht das grösste und das liebste 2013 gewesen sein, sondern das Projekt, was dir aus irgendeinem Grund einfällt. Vielleicht, weil das Stück, das herauskam, etwas ganz Besonderes ist, oder weil das Muster dir etwas neues beigebracht hat oder weil das Garn so besonders war… greif 1 Projekt heraus und erzähle uns etwas davon.

Etwas ganz Besonderes war der Buttercup, den ich euch hier schon einmal gezeigt habe. Es ist das erste Kleidungsstück, dass ich gestrickt und in der Öffentlichkeit gezeigt habe. Bis dahin hatte ich schon mal eine Weste gestrickt, die aber nicht tageslichttauglich geworden ist und die ich dementsprechend nur mal sonntags zum auf-der-Couch-lümmeln heraushole. Ich werde den Buttercup mit Sicherheit noch einmal stricken und ein, zwei Sachen ändern, damit dann alles perfekt ist. Dieses Muster hat mich auf jeden Fall motiviert, weitere Kleidungsstücke zu stricken.

2. Dein Stash 2013: Wie hat er sich entwickelt? Hast du tolle neue Garne erworben, hast du ihn ab- oder aufgebaut? Hat sich dein Geschmack geändert – was war dein liebstes Garn/deine Fasern in 2013?

Nachdem ich für den Buttercup extra Garn erworben habe und sonst noch einige “Kleinigkeiten” an Garn (also immer so ein, zwei Knäuel nur), habe ich angefangen meinen Stash zu reduzieren. Dabei sind mir Garne in die Hand gefallen, bei denen ich schon längst vergessen hatte, wofür ich sie gekauft hatte. Außerdem habe ich endgültig für mich beschlossen, dass ich keine Alpakawolle mag. Zukünftig, wird es daher nur noch Wolle aus anderen Fasern in meinem Vorrat geben.

3. Spinnen 2013 (wenn du spinnst): Welches Garn kommt dir in den Sinn, von dem du erzählen willst? Hast du eine neue Spinntechnik gelernt und Herausforderungen gemeistert?

Ich spinne, aber leider keine Wolle. 😉

4.Welche deiner Stücke, die du gemacht hast, waren 2013 deine Lieblingsteile (also, die du oft und gern getragen hast)?

Tja, da ist er wieder, der Buttercup. Außerdem trage ich den Hitchhiker sehr gern und seit Kurzem auch das Andrea-Krägelchen, dass ich euch noch gar nicht gezeigt habe.

5. Die “most knitworthy person(s)” 2013 für dich?

Nachdem ich letztes Jahr schlechte Erfahrungen mit dem Verschenken von Gestricktem gemacht habe, habe ich dieses Jahr dann doch wieder etwas gestricktes verschenkt. – Wobei, eigentlich habe ich ein Knäuel Wolle verschenkt und sozusagen einen Gutschein, diese Wolle zu etwas zu verstricken. Meine Mutter hat sich einen Loop gewünscht, den ich ihr gestern dann gebracht habe. Gefreut hat sie sich, ob sie ihn tragen wird, wird sich zeigen. Den letzten Schal, den ich ihr gestrickt habe, trägt sie jedenfalls regelmäßig. Also ist – neben mir 😉 – auf jeden Fall meine Mutter die “most knitworthy person” des Jahres.

6. Was waren die schlimmsten Crafting-Unfälle und Reinfälle?

Fusselige Alpaka-Wolle und eine Handytasche, die ich ohne abmessen gestrickt habe. Natürlich ist letztere viel zu groß geworden. Ich benutze sie trotzdem.

7. Lieblings-Designer_in 2013?

Ysolda Teague, Martina Behm

8. Song des Jahres?

Coppelius “Diener 5er Herren”

9. Buch des Jahres?

Da kann ich nicht nur eins nennen.
Mark Haddon – the curious incident of the dog in the night-time
Charlotte Brontë – Jane Eyre
Brom – Der Kinderdieb
Julie Powell – Julie & Julia – 365 Tage, 524 Rezepte und 1 winzige Küche
Frances Hodgson Burnett – The secret garden

10. Film/Serie des Jahres?

Dr. Who
Big Bang Theory

11. 3 Dinge, die du nicht hättest missen wollen?

Den Urlaub in UK mit meinem Schatz.
Die Hochzeit von Freunden.
Die Nachricht, dass (andere) Freunde von uns das 2. Kind erwarten.

12. Dinge, auf die du gut hättest verzichten können?

Der Tod des weltbesten Schweinemannes.
Die langwierige Krankheit meines Schatzes.
Die betriebsbedingte Kündigung, die ich erhalten habe.
Gesundheitliche Probleme meinerseits, an denen ich immer noch zu knabbern habe.

13. Was hast du 2013 neues begonnen?

Yoga

14. Wovon hast du dich 2013 getrennt?

Das erste Mal habe ich einige meiner Bücher verkauft. Das tat sehr weh, schafft aber auch Platz für Neues.

15. 2013 in einem Wort? (oder ein Motto)

Endlich vorbei.

Auf ein Neues!

Hallo ihr Lieben,

jedes Jahr zu Silvester denke ich über das vergangene Jahr nach und lese mit großem Interesse eure Jahresrückblicke. Jedes Jahr wieder überlege ich, was wann passiert ist und ob da noch mehr war. Und jedes Jahr wieder habe ich das Gefühl, so viel zu übersehen und vergessen zu haben.

Deswegen werde ich versuchen jeden Monat einen kleinen Rückblick zu schreiben. Welche positiven Dinge sind passiert, aber auch welche negativen? Meine Buchstatistik (die noch ausstehende kommt demnächst noch) möchte ich darin integrieren und auch ein, zwei Sätze darüber, was wir Neues in unserer Gegend entdeckt haben. Ob es noch weitere Kategorien geben wird, und wenn ja, welche, überlege ich mir noch. Vorschläge sind natürlich – wie immer – gern gesehen.

Bis dahin wünsche ich euch allen einen guten Rutsch, dass die richtigen Wünsche in Erfüllung gehen und alles Gute, sowie vor Allem Gesundheit für 2014.

YulzauberWichteln2013

Puh, da bin ich ja ziemlich spät dran. Zu Weihnachten sind wir immer viel bei unseren Familien und so finde ich erst jetzt die Muße diesen Beitrag zu verfassen.

Amala Krähenfeder hatte bereits im Oktober zum Yulzauber Wichteln aufgerufen und diesem Aufruf waren neben mir noch so einige Blogger(innen) gefolgt.

Nach einiger Vorbereitungszeit wurden die Pakete dann im Dezember an den jeweiligen Wichtel verschickt.

Ich habe mein Päckchen an Melinoliesl verschickt, eine Bloggerin, die ich noch nicht kannte, die aber nicht nur wundervolle Dinge aus Wolle fertigt, sondern auch Spinnfasern verkauft und sehr tierlieb ist. Was ich ihr geschickt habe, könnt ihr euch hier anschauen.

Natürlich habe ich auch ein Päckchen bekommen. Aufgemacht werden durfte es erst am 21. Dezember und ich schlich also tagelang um dieses Päckchen herum, habe es von allen Seiten begutachtet, es vorsichtig geschüttelt und mir vorgestellt, was alles darin sein könnte.

Dann war es endlich soweit! Noch im Schlafanzug mit Schlafzopf und zerzaustem Haar habe ich es dann öffnen dürfen!

Geschickt wurde es mir von enemene und da ein Bild mehr sagt, als tausend Worte, zeige ich euch einfach, was ich von ihr bekommen habe:

Yulzauberwichteln2013Sind das tolle Sachen, oder sind das tolle Sachen? Einzig bei der gefilzten Schale bin ich mir noch unsicher, wofür ich sie verwenden könnte. Sobald man etwas hineintut sieht man ja leider die schöne Spirale nicht mehr. 🙁 Schickt mir doch mal Vorschläge, für was ihr sie benutzen würdet.

Ach ja: Und von den Plätzchen gibt es nur ein verschwommenes Foto, da sie direkt zum Frühstück verspeist wurden. Soooooo lecker!

Also: Vielen herzlichen Dank enemene! <3

Urlaubsimpressionen – Teil 8: Great expectations? – Into the Lighthouse!

So schnell wie zulässig möglich verließen wir Newcastle Richtung Norden. Wir wollten in Berwick übernachten und vorher die Gegend zwischen Newcastle und der schottischen Grenze erkunden. Viel haben wir nicht erwartet, auf dem Plan stand nur eine einzige Attraktion, aber davon gleich mehr.

Je weiter man Richtung Norden kommt, desto mehr verändert sich die Landschaft. Im Süden war alles – ich nenne es mal “domestizierter”. Selten haben wir brachliegendes Land oder gar urwüchsige Natur gesehen, dafür jede Menge saftig grüne Weiden, Felder und in den Städten und Dörfern natürlich auch liebevoll gepflegte Gärten und Parkanlagen. Im Lake District haben wir dann das erste Mal so richtig Natur gesehen. Selbstverständlich gibt es dort auch Unmengen von Weiden mit unzähligen Schafen darauf (oder seltener auch mal Kühen)  aber eben auch schroffe Berghänge und Wälder mit Mooren. Zwischen Newcastle und der schottischen Grenze nun war das Gras längst nicht mehr so grün und der für diese Gegend berühmt-berüchtigte Stechginster (“Gorse (bush)”) ist immer häufiger zu sehen. Die ganze Gegend wirkte irgendwie rauer aber auch natürlicher. Und sie hat uns besser gefallen als der “liebliche” Süden.

Ich hatte in der Gruppe für britische Stricker(innen) auf ravelry einen Tipp bekommen, der mein bibliophiles Herz höher schlagen lies: In Alnwick gibt es einen der größten 2nd Hand-Buchläden in Großbritannien! Natürlich mussten wir da hin. Ich hatte mir auch brav die auf der Homepage angegebene Adresse aufgeschrieben und bei unserem Start in Newcastle in unser Navi eingetippt. Irgendwie kannte das Teil aber die Straße nicht, nur eine sehr ähnlich klingende… Naja, wird schon passen. Und ausgeschildert ist es bestimmt auch.

Einige Stunden voll mit frustrierender Herumgondelei hatten wir uns dann endgültig verfranst und schon gar kein Nerv mehr auf Bücher. Wir sind dann irgendwann einfach nur noch geradeaus gefahren und landeten direkt an der Steilküste. War das schön dort! Das Licht! Die Wolken! Der Wind! – Okay, wir mussten uns die Aussicht mit mehreren tausend Möwen teilen, aber die gehören einfach mit zum Meer, oder? Da die Brutkolonie nah genug zum Fotografieren war und weit genug weg um nicht von den Hinterlassenschaften der Möwen getroffen zu werden war alles super. Wir machten einen kleinen Spaziergang und genossen die Landschaft.

Mit wesentlich besserer Laune starteten wir dann einen zweiten Versuch. Dieses Mal versuchte ich mein Glück über die Sehenswürdigkeiten-Suche im Navi und was soll ich sagen? Die erste Attraktion, die mir angezeigt wurde, war der Buchladen! Ohne weitere Verzögerungen oder Probleme fanden wir die Adresse, quetschten den Corsa in die letzte freie Parklücke und dann gings los.

Leider wurde das Gebäude renoviert und wir konnten den Haupteingang nicht benutzen, aber der Ersatz-Eingang führte in die Kinderbuchabteilung, was auch in Ordnung war. Der Laden befindet sich in einem alten, viktorianischen Bahnhofsgebäude und ist einfach nur der Wahnsinn. Sollte es euch in diese Gegend verschlagen, (was ich nur empfehlen kann) und solltet ihr Bücher mögen: Fahrt hin, durchstöbert die Regale, schaut euch die Modelleisenbahn an, die über euren Köpfen fährt, wundert euch, über welche Themen es Bücher gibt (z. B. eins über die Regimentsmaskottchen der britischen Armee) und esst ein leckeres Stück Karottenkuchen mit supersüßem Frosting und trinkt dazu entweder einen Kaffee/ Cappucino/… oder eine Rosenlimonade. Und natürlich: Schaut euch das grandiose Gemälde an, ihr könnt es gar nicht übersehen wenn ihr es schafft eure Blicke von den Regalen zu lösen und ihr ein wenig nach oben schaut. 🙂

Selbstverständlich habe ich einige Bücher dort erworben (aber leider noch nicht angefangen zu lesen), sowie eine Tasse, die ich mir vorher schon über deren Homepage angeschaut hatte.

Es war etwas schwer dort wieder wegzufahren, aber irgendwann mussten wir ja unser Domizil beziehen. Außerdem stand noch Alnwick Castle auf unserer Liste für diesen Tag. Dort wurde wohl die erste Flugübung aus Harry Potter gedreht. 3,50 GBP + 30 GBP Eintritt empfanden wir dann aber doch als zu viel und sind so lieber weitergefahren. Da wir nun mehr Zeit als gedacht hatten, haben wir uns einfach ein wenig treiben lassen, sind ohne Navi, nur mit einer groben Übersichtskarte durch die Gegend gefahren.

Gelandet sind wir schließlich in Seahouses. Eine kleine Stadt, die voll und ganz auf Tourismus ausgerichtet ist. Von dort aus werden Bootstouren zu den Farne Islands organisiert, auf denen man große Brutkolonien verschiedenster Seevögel findet. Eine Vogelart, die dort zu beobachten ist, sind Papageitaucher oder auf Englisch “Puffins”. Wir hätten gern eine Tour gemacht, aber die kürzeste hätte 3 Stunden gedauert und wir waren für die windige See zu dünn angezogen. Wir wollen aber auf jeden Fall zurückkommen – und das nicht nur für die Puffins. Auch der Rest der Gegend hat uns sehr gut gefallen und es gibt dort noch viel zu sehen.

Nach dem einzigen schlechten Essen während des gesamten Urlaubes (Unglaublich, wie geschmacksneutral man Pommes und Cheeseburger hinbekommen kann…) fuhren wir dann weiter Richtung Bamburgh. Die kleine Stadt wird von einer riesigen normannischen Burg dominiert, das wir uns direkt ansehen mussten.

Die Sammlung anzuschauen und den Blick über die umliegenden Dörfer und die See zu genießen hat mehrere Stunden in Anspruch genommen. Hauptsächlich wurden dort uralte Dinge aus dem Fundus des dortigen Adligen, darunter auch viele geschichtlich und geldmäßig wertvolle Dinge. Natürlich hat die Queen auch dort schon mal gegessen und ein Dokument mit ihrer Unterschrift hinterlassen, wie an so vielen Orten in diesem Land. Als Außenstehende kann ich diesen “Kult” nicht wirklich nachvollziehen und manchmal wirkte das Alles auf mich schon befremdlich und seltsam. Es gehört aber zu diesem Land, der Kultur dazu und ist für mich interessant ohne es wirklich zu verstehen.

Mein Schatz war auf jeden Fall angetan von der Burg und wollte auch schon direkt einziehen, da es endlich mal ein “angemessener Wohnsitz” sei. Meine Bedenken, dass die Heizkosten vermutlich wahnsinnig hoch seien, wurden mit dem Argument weggefegt, dass ich dann endlich meine Bibliothek bekommen könne. 😉

Da unser Parkticket abgelaufen war, ging es eher widerwillig zurück zum Auto und weiter über die Dörfer inklusive einiger Irrfahrten nach Berwick. Da das Bed & Breakfast an der Main Street liegen sollte, dachten wir, dass wir es recht leicht ohne Navi finden würden. Pustekuchen! Die Straße fanden wir, aber nicht das Bed & Breakfast.

Nachdem der Schatz schon leicht in Panik geraten war, uns schon im Auto schlafen sah und was davon sagte, dass man Internetbuchungen wohl doch nicht trauen könne und das ja auch Betrug sein könnte (immerhin war dies die einzige Unterkunft, die den gesamten Betrag direkt bei der Buchung von der Kreditkarte abgebucht hatte) hatte ich – ebenfalls leicht nervös – die Buchungsbestätigung noch mal genau studiert. Das Rätsels Lösung war folgende: Ich hatte nach Unterkünften in Berwick gesucht, angezeigt war mir aber wohl eine in Lowick, die ich dann (“Oh, schön günstig!”) gebucht hatte. Daher haben wir uns Berwick leider nicht mehr anschauen können und sind wieder ein Stück zurückgefahren.

Lowick besteht aus gefühlten 10 Häusern, einem Briefkasten und 2 (!) Pubs. Eins der Häuser ist das wirklich liebevoll renovierte Bed & Breakfast, dass von einem älteren Ehepaar geführt wird. Man muss schon Nippes (ich sag nur: Hundeporzellanfiguren) mögen, aber es ist herzlich und schön und überhaupt. Die Zimmer sind nicht nur neu, sondern auch picobello sauber und es gab sogar ein kleines Betthupferl auf den Kissen. Es gab einem ein bisschen das Gefühl von Weihnachten nach Hause zu den (Groß-)Eltern zu fahren, wie aus einem kitschigen Familienfilm. Wirklich schade, dass wir hier nur eine Nacht gebucht hatten. Wir haben aber den Inhabern versprochen wiederzukommen und dann auch länger zu bleiben. – Wir wollen ja mindestens noch mal raus zu den Papageitauchern fahren. 🙂

Nach einer Nacht, die randvoll mit erholsamem Schlaf gefüllt war, wurden wir zum Frühstück wirklich königlich bekocht. Die beiden Inhaber waren dann aber doch enttäuscht, dass wir nur so wenig aßen. (Wenig! Ha, von wegen. 😉 ) Im Nachhinein kann ich ruhigen Gewissens sagen: Hätten wir nur Newcastle übersprungen und wären direkt nach Lowick gefahren! Aber nachher ist man immer schlauer, nicht wahr?

Ein paar Bilder von der Gegend gibt es natürlich auch wieder:

 

Collage Alnwick