Zwei rechts, zwei links, eine fallen lassen

… so beschreiben lustige Menschen, die keine Ahnung von der Materie haben, oft den Vorgang des Strickens.

Das es viel mehr Möglichkeiten gibt (und das man nur in Ausnahmefällen absichtlich eine Masche fallen lassen sollte) brauche ich euch ja nicht zu erzählen. Wohl ist mir aber aufgefallen, dass ich oft Nadeln in der Hand habe, hier aber selten zeige, was da so entsteht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein sogenannter “Prozessstricker” bin, im Gegensatz zu einem “Ergebnisstricker”. Wie der Name schon sagt, geht es mir ums tun. Ich beschäftige gern meine Hände, lenke mich ab, mache ein wenig “Strickmeditation”. Ist das Projekt fertig, liegt es aber unter Umständen länger herum ohne benutzt zu werden, weil es noch gewaschen werden müsste, oder gespannt, oder die Fäden vernäht werden müssten, oder oder oder. Aber eigentlich habe ich schon längst wieder was Neues auf den Nadeln und das fertig gestrickte rückt gedanklich irgendwie in den Hintergrund.

Dazu kommt auch noch, dass ich nicht die schnellste Strickerin bin. Ein größeres Teil kann also schon mal mehrere Monate zur Fertigstellung benötigen. Manchmal lege ich es auch zur Seite und mache erst etwas anderes, so dass aus den Monaten auch schon mal ein Jahr werden kann.

Da ich momentan (unfreiwillig) viel Zeit habe, habe ich es aber endlich geschafft, einige Dinge komplett fertigzustellen – mit Waschen und Vernähen – sowie zu fotografieren und meine ravelry Projektseite zu aktualisieren. Für alle, die keine Lust haben dort nachzuschauen, oder die dort nicht angemeldet sind, zeige ich euch mal, was ich so in den vergangenen Monaten gemacht habe:

Die Designs von Martina Behm gefallen mir (fast) alle sehr gut. Leider habe ich bisher nur eine Anleitung von ihr verwendet (aber das soll sich jetzt bald ändern – ich werde berichten) und das ist diese hier:

Hitchhiker03

Geradezu ein Klassiker von Martina Behm; der Hitchhiker. Benannt nach eben dem Buch, hat er genau 42 Zacken. 🙂 Gemacht ist er aus Sockenwolle von Bärengarn mit einem Baumwollanteil. Er kratzt mich trotzdem am Hals, aber mit einem Rollkragenpullover darunter lässt er sich prima tragen und hält schön warm. Er wird schräg gestrickt und demnach ziehen sich die letzten Reihen schon ziemlich. Aber ich bin mir sicher, dass ich davon irgendwann noch ein Exemplar stricken werde.

Da ich schnell am Hals friere und dann im Handumdrehen Halsschmerzen bekomme, habe ich eine große Auswahl an Schals und Tüchern für die kältere und kalte Jahreszeit. Einen, den ich sehr gern trage, ist ein Rundschal, der Twisted Rib Neckwarmer. Natürlich in Grün aber leider aus 100% Polyacryl. Ich wollte die Wolle mal testen, vor allem, da sie als superweich angepriesen wurde. Wie sollte es anders sein? – Sie piekst mich ebenfalls. Scheinbar geht nur Baumwolle bei mir, aber die ist dafür nicht geeignet, da schwer und unflexibel. Die Farbe hingegen gefällt mir sehr gut und warm hält er auch. Eben nur wieder mit etwas darunter.

2013-10-11-Twisted Rib Neckwarmer01

Als Nächstes möchte ich euch zeigen, was ich meiner Schwiegermutter in Lauerstellung letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt habe:

Ein Mal einen Schal, der auch mit dem Muster vom Twisted Rib Neckwarmer aus handgefärbter Sockenwolle von Tinkus und grauer Sockenwolle, deren Name ich gerade vergessen habe, gestrickt wurde:

Twisted Rib Neckwarmer ScarfUnd einmal den Spiral Staircase Shawl, ebenfalls aus der selbstgefärbten Wolle von Tinkus:

Spiral Staircase Shawl02Leider habe ich erst später erfahren, dass sie gar kein Pink mehr trägt, sondern lila. Dementsprechend habe ich nie gesehen, dass sie einen von beiden Schals getragen hat. Was für mich heißt: Die Mühe kann ich mir sparen. Selbstgemachtes verschenke ich nicht mehr.

Meine letzten beiden – oder vielmehr drei Werke sind dann wieder für mich gewesen:

Der Buttercup aus Geilsk Bomuld og uld, ebenfalls von Tinkus, sowie Handstulpen aus dem Restgarn:

Buttercup01Und dazu ist noch mein ewiges Stricktreff-Projekt fertig geworden:

EasyLaceStole02Die Easy Lace Stole aus gut abgelagerter Lana Grossa Lace Merino Print.

Selbstverständlich habe ich danach direkt wieder etwas angefangen. Ein Tuch, das bereits fertig ist, aber noch gewaschen und gespannt werden muss. Und selbstverständlich sind auch noch einige Fäden zu vernähen. Mal schauen, wann ich das alles schaffe… 😉

Auf den Nadeln habe ich seit gestern einen zweiten Revontuli, da mir der erste leider kaputt gegangen ist und ich das auch nicht mehr reparieren kann. Geplant ist dann noch ein weiteres Tuch von Martina Behm und aus grüner Merinowolle ein weiterer Raglanpullover. (Nicht, das der erste schon fertig wäre *hust* ). Danach hätte ich gern eine dicke, kuschelige Winterjacke, überlege aber noch, welches Garn passend und bezahlbar wäre. Ihr seht also, ich habe immer etwas zu tun. Aber das ist ja auch Teil des Spaßes an diesem Hobby. 😉

Wenn es euch interessiert, berichte ich gern so regelmäßig wie möglich über meine (Strick-) Projekte.

5 Gedanken zu „Zwei rechts, zwei links, eine fallen lassen

    1. yggdrasil Beitragsautor

      Na klar, den kenne ich und habe die Newsfeeds abonniert. 😉

      Wer packt das schon? Die Allermeisten von uns sind ja in der glücklichen Lage aus Spaß an der Freude zu stricken und nicht um das eigene Überleben (oder das der Familie) zu sichern. Darauf werde ich jetzt mal an meinem Nuvem weitestricken. 😉

      LG

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu