Ereignisreich
So, die Feiertage sind überstanden, der Mann liegt mit Kind nebenan beim verspäteten Mittagsschlaf und ich nutze die Gelegenheit für diese Zeilen hier.
Ich wünsche dir und deiner (Wahl-)Familie einen wundervolles Jahr 2022. Hoffentlich werden wir so was wie einen Lichtblick bekommen. Die letzten zwei Jahre waren ja größtenteils für die Tonne.
Aber genug davon, jetzt erzähle ich dir ersteinmal von einem neuen Monat voll mit wunderbarem Scheitern.
Teezeit
Ich trinke fleißig Tee aus dem Vorrat, im Dezember ist allerdings keine Packung leer geworden. Dafür habe ich von einer Kollegin eine Packung Tee geschenkt bekommen. Macht also +1.
Lese-Ecke
Im November hatte ich ja schon angekündigt, dass ich viel gekauft habe. Unter anderem auch Bücher.
Der Mann hat zu Weihnachten von mir den 1. Teil der Witcher-Reihe von Andrzej Sapkowski geschenkt bekommen, nachdem er schon jahrelang drumherum geschlichen ist. Dieses Geschenk war natürlich vollkommen uneigennützig. Hüstel… Als Neuzugang für meinen SuB zält das natürlich nicht.
Dann habe ich ein Nachschlagewerk zum Thema Kinderkrankheiten und Entwicklung gekauft. So Nachschlagewerke zählen auch irgendwie nicht, oder was meinst du?
Was aber definitiv zählt, ist ein Buch, für das ich an einem Crowdfunding teilgenommen habe: “Nach kaputt kommt schöner”. Ein Buch über das Reparieren von Kleidung. Damit wollte ich mich schon länger beschäftigen und jetzt mit Kind, ist es sicherlich sinnvoll Kleidung stopfen zu können. Ein Bonus ist es natürlich, wenn es dann auch noch schön aussieht. Das Buch habe ich gerade angefangen zu lesen und hoffe, dass ich bald auch Zeit habe, Sachen zu stopfen.
Zu guter letzt ist auch noch ein Kochbuch für Beikost-Rezepte eingezogen und ein humoristisches Buch von Marlene Hellene: “Zu groß für die Babyklappe: Geschichten aus dem Müttergenesungswerk”. Letzteres habe ich bereits angefangen zu lesen und ersteres schon nach Rezeptideen durchstöbert. Wiederum finde ich, dass ein Kochbuch jetzt nicht zwingend zählt.
Tatsächlich habe ich im Dezember Zeit gehabt, so richtig ausdauernd zu lesen und ich streiche daher diese Bücher von meinem SuB:
Tad Williams – Shadowmarch I, Die Grenze
Ben Aaronovitch – Die Flüsse von London, Ein Wispern unter Baker Street
Das macht dann also am Ende plusminus null Bücher.
Wolle und Garn
Hier gibt es wieder ein deutliches Plus zu verzeichnen.
Mein Opal-Abo ist nämlich angekommen. Weil Weihnachten war, gab es noch einen zusätzlichen Strang Sockengarn. Das macht dann allein 700g neue Sockenwolle!
Fertig gestrickt habe ich lediglich ein Paar Wollsocken als Weihnachtsgeschenk für meinen Vater und aus den Resten ein Paar Beinstulpen für das Mäusemädchen. Und natürlich habe ich vergessen von den Socken vor dem Verschenken ein Foto zu machen und die Stulpen fürs Kind sind noch in der Wäsche…
Damit beende ich das Jahr mit einem Stash von 25,9 kg Wolle bei einer Lauflänge von 74,52 km.
Nadel und Faden
Ich erwähnte, dass ich Dinge gekauft habe, oder?
Dazu gehörten eindeutig die zehn neuen Schnittmuster, die ich online gekauft habe. Das meiste davon sind freie Schnittmuster, aber dennoch erweitern sie natürlich meine “Bibliothek” beträchtlich.
Unser Neffe hat zu Weihnachten eine Hose von mir genäht bekommen. Eins der gekauften Schnittmuster habe ich dafür gebraucht.
Da ich Kniepatches aufbringen wollte, bin ich in den lokalen Stoffladen marschiert und habe passendes Vlies gekauft. Und wenn man schon mal da ist und wenn da schon mal Stoffe heruntergesetzt sind… Also sind 2x je 0,5 m Jersey für Kinder mit nach Hause gewandert.
Allerdings habe ich auch den neuen Wollwalkanzug fürs Kind fertig gestellt. Gebraucht habe ich dafür 0,9 m Wollwalk und 0,9 m Jersey zum Füttern. Der Anzug gefällt mir richtig gut, auch wenn er sehr aufwändig zu Nähen war. Er ist dem Mäusemädchen noch etwas sehr groß, aber man kann sie schon hineinstecken, ohne das man sie anschließend suchen muss.
Ganz zum Ende des Monats habe ich dann noch eine Hose für das Mäusemädchen genäht. Benutzt habe ich dafür Reste von der Hose für den Neffen, nur die Kniepatches habe ich mir gespart.
Damit habe ich fast alles von dem im November gekauften Jersey verarbeitet. Es bleiben nur noch Reste übrig, aus denen ich entweder Halstücher machen möchte, oder eine Jerseymütze oder beides. Mal schauen, wie das so passt.
Natürlich “musste” ich auch noch meine neue Overlock-Maschine ausprobieren. Und was ist dazu besser geeignet, als ein ganz einfaches Projekt, bei dem man nur geradeaus nähen muss? Also habe ich eine Wickelunterlage genäht. Blöd nur, dass sich sowohl PUL als auch Frottee beim Nähen verhalten wie ein Ar… pardon, ich meine natürlich, wie eine Diva. Also ist das ganze Ding nicht nur kleiner geworden als geplant (habe noch versucht alles zu begradigen) sondern auch krumm und schief. Aber es erfüllt seinen Zweck und ich hoffe einfach, dass die niedlichen Enten vom Rest ablenken.
Häuslich
Der Mann hat einen neuen Bewegungsmelder für unsere Einfahrt gekauft und montiert. Das verbuche ich eindeutig unter “notwendige Ausgaben”.
Kindereien
Ich hatte ein wenig Angst vor Weihnachten.
Das Kind ist eh schnell mit zu vielen Sinneseindrücken auf einmal überfordert. Außerdem wollte ich verhindern, dass sie mit Geschenken überschüttet wird, nur um ihr was zu schenken.
Natürlich gab es trotzdem viel zu viele Dinge. Und natürlich war sie von dem vielen raschelnden Papier, den Spielzeugen und dem ganzen Drumherum heillos überfordert.
Ich hoffe, dass es nächstes Jahr für sie einfacher wird.
Im Vorfeld habe ich Geschenke von uns gekauft und im Namen meiner Eltern. Es war vieles dabei, was einfach praktischer Natur ist und was wir für sie gebraucht haben. Beispielsweise ein Set mit Lätzchen, da wir seit ein paar Wochen mit der Beikost gestartet sind.
Außerdem gab es nun noch eigenes Geschirr aus Silikon fürs Baby, damit sie (mehr oder weniger selbstständig) mitessen kann. Wir machen momenten eine Mischung aus Breifütterung und Baby led weaning. Letzteres bedeutet im Wesentlichen, dass das Kind von Anfang an selber essen lernt und keinen Brei bekommt, sondern handliche Portionen, die vom “Erwachsenenessen” abgezweigt werden. Dabei würzt man das Essen natürlich deutlich weniger und verzichtet möglichst ganz auf Salz und Zucker. Außerdem hat sie uns signalisiert, dass sie gern zu den Mahlzeiten auch Wasser trinken möchte. Deswegen gab es für sie auch noch ein eigenes Babyhände-geeignetes Becherchen und die üblichen Trinklernflaschen um für alle Fälle gerüstet zu sein.
Dann habe ich noch Windelvlies gekauft, da sich mit der Beikost natürlich auch die Verdauung des Babies verändert. Sagen wir, die Hinterlassenschaften sind nun eine größere Herausforderung, als das, was rauskommt, wenn man ausschließlich Milch füttert…
Genau für so was gibt es Windelvlies. Das sind stabile Einlagen aus z.B. Zellstoff, die alles Feste auffangen, so dass man es nicht mühseelig aus der Stoffwindeleinlage herauswaschen muss.
Du siehst also, ich habe nicht übertrieben. Im Dezember habe ich jede Menge konsumiert, bestellt, gekauft – wie auch immer du es nennen möchtest.
Übrigens: Die neuen Spielzeuge habe ich direkt eingesackt. Es wird nun alle paar Wochen mal was ausgetauscht an Spielzeugen. Sie benutzt eh meist nur 3-4 parallel. Mehr wird dann ignoriert.
Vermischtes
Der Mann liest ja nicht nur, sondern er baut auch sehr gerne Dinge aus Klemmbausteinen. Seit Jahren hängt er mir in den Ohren, dass er gern einen Corgi möchte, deswegen hat er zu Weihnachten dieses hübsche Set bekommen. Er hat sich königlich amüsiert und den Hund in Rekordzeit zusammengebaut. Außerdem hat er von mir noch ein Bauset für ein Panzermodell bekommen. Da scheiden sich ja unsere Geister, aber er stellt sich so was dann gern ins Regal in seinem Keller.
Damit nicht genug, hat er dann auch noch zwei Nerdshirts zu Weihnachten bekommen. Klamotten in seiner Größe zu finden ist ja leider nicht so einfach und so bekommt er zu Weihnachten und zum Geburtstag immer mal wieder was, was mir so über den Weg läuft.
Fazit und Ausblick
Im Januar liegen – wie bei so vielen – jede Menge Zahlungen an. Versicherungen, Mitgliedsbeiträge, Steuern und so weiter und so fort. Große Sprünge werden wir da nicht machen können.
Trotzdem werden wir losziehen und uns nach einem geeigneten Buggy fürs Mäusemädchen umschauen. Nicht, das ich sie nicht gern tragen würde, aber sie dreht sich immer mehr um und möchte lieber in die Gegend schauen, als immer nur auf Mama zu gucken. Auf dem Rücken tragen wäre natürlich eine Option, die wir auch immer mal wieder wahrnehmen. Allerdings müsste ich dann noch für draußen eine neue Jacke kaufen, da ich das Kind bei dem Winterwetter nicht über der Kleidung tragen möchte. Und ehrlicherweise ist mir das zu teuer. Und zum selber nähen fehlt mir schlicht die Zeit.
Sonst müssen beide Autos noch zur Inspektion – drück bitte die Daumen, dass es da keine Reparaturen gibt.
Ich werde nun Mann und Kind so langsam wecken gehen und dann läuten wir schon wieder den letzten Teil des Tages ein. Die Zeit fliegt wirklich immer schneller vorbei.