Ich kauf nix – Fazit April 2020

Der Ausnahmezustand ist zur Normalität geworden und ich weiß noch nicht, wie ich das finden soll. Spannend finde ich auf jeden Fall, dass wir uns – sowohl als Individuum als auch als Gesellschaft – vergleichsweise schnell anpassen können und aus der neuen Situation so zügig das neue Normal entsteht.

Emotional gab es bei mir eine kleine Achterbahnfahrt. Ich habe darüber mit einigen Kolleginnen gesprochen und denen ging es ganz genau so. Von “Zuhause bleiben ist voll ok und ich bin damit zufrieden.” bis “Ich mag einfach nicht mehr. Alles blöd und voller Probleme hier und mir fällt die Decke auf den Kopf.” war alles mit dabei.

Dazu kommt, die anfangs sehr spannungsgeladene Stimmung auf der Arbeit. Irgendwie schwebte immer ein Damoklesschwert über uns: Was, wenn es bei uns auch Fälle gibt? Was und wo werde ich arbeiten? Wie geht es weiter? – All diese und noch mehr Fragen haben mich sehr beschäftigt und beschäftigen und auch immer noch. Dennoch ist auch hier schon eine Art Routine angekommen und zwischendurch kann man – verhalten – etwas durchatmen. Das hilft.

Tee

Ich war brav und habe ausschließlich Vorräte aufgebraucht. Eine viertel Teebeutelpackung mit schwarzem Tee habe ich mit zur Arbeit genommen, da meine Vorräte dort aufgebraucht waren. Auch wenn ich im Moment nicht immer vom Büro aus arbeite, schmelzen die Vorräte dort zuverlässig. Da die Teebeutel im Büro inzwischen aufgebraucht sind, macht das eine leere Packung.

An Kräutertee war ich recht monogam, sodass ich hier schon ein gutes Stück von der 100 g-Packung geleert habe.

Außerdem hatte ich letztes Jahr einen Adventskalender mit schwarzem Tee von meinem Mann geschenkt bekommen. An jedem Tag waren 20g Tee in dem Kalender. Einige Packungen haben wir letztes Jahr gemeinsam aufgebraucht, aber der Mann mag Tee nicht so gerne und so ist der Verbrauch ein wenig ins Stocken gekommen. Im April habe ich aber wieder etwas mehr davon getrunken und eine Packung aufgebraucht.

Lesen

Mit meiner Konzentrationsfähigkeit ist es immer noch nicht weit her. Dennoch habe ich es ein paar Mal geschafft, mich mit Buch (und Tee) auf die Terasse zu setzen und ein paar Seiten zu lesen. “Equal Rites” habe ich in der letzten Aprilwoche beendet.

Dann habe ich als Geburtstagsgeschenk ein Buch im örtlichen Buchhandel bestellt und mir von dort liefern lassen. (Das haben die übrigens schon vor Corona gemacht. Wie so viele im Ort, habe ich es aber da noch nicht genutzt.) Bücher zum Verschenken zählen aber nicht für mich, finde ich.

Da Bücher allerdings nicht alleine reisen können (räusper), ist noch das Buch “Tücher in Runden stricken” von Andrea Brauneis für mich mitgereist.

Außerdem habe ich direkt ein neues Buch angefangen: Sophie Passmann “Alte weiße Männer”. Feministische Literatur für mich. Bisher unterhält es mich sehr gut.

Das macht also für April plusmins null Bücher.

Stricken

Ich verpacke ja am Ende des Jahres immer ein paar Einzelknäuel zusammen mit einer passenden Anleitung. In jedem Quartal des folgenden Jahres ziehe ich dann ein Päckchen und freue mich über die “neue” Wolle. Denn was ich genau in welches Päckchen gepackt habe, habe ich spätestens im Januar vergessen.

Dieses Jahr gibt es so eine Aktion in der Podcasting auf Deutsch-Gruppe bei Ravelry und ich mache mit.

In diesem Quartal war ein Strang Sockenwolle vom Wolldackel, den ich 2019 auf dem Düsseldorfer Wollfestival gekauft hatte, in der “Überraschungstüte”. Daraus habe ich Socken gestrickt; das Muster war Strickleiter/ Rope Ladder . Mit Wolle und Muster bin ich sehr zufrieden und ziehe 100g Sockenwolle von meinem Stash ab.

Dann habe ich an dem Ravello weitergestrickt und bin auch mit dem Körper fertig geworden. Bei der Hälfte des ersten Ärmels hat mich dann aber die Lust verlassen. Auf einen Winterpulli bei 23°C hatte ich einfach keine Lust. Im Moment liegt der Ravello noch in einer Tasche auf der Couch, aber ich überlege ihn bis zum Herbst einzumotten. Mal schauen.

Momentan ist mir ja eher nach Sommer zumute. Also habe ich das Oberteil Edie von Isabell Kraemer angefangen. Hier ziehe ich noch nichts aus meinem Stash ab, da ich noch nicht weit gekommen bin.

Sieht seltsam aus, lässt sich auch schlecht fotografieren, aber trägt sich sehr angenehm.

Dafür habe ich recht spontan den Cowl Wolkig von Martina Behm angeschlagen und innerhalb von 3 Tagen auch beendet. Verbraucht habe ich 100g Zitron Unisono und zwar vollständig.

Und zu guter letzt stricke ich ja zusammen mit einer Gruppe aus Dülmen einen Jahresschal. Jeden Monat gibt es ein neues Muster und ich habe etwas hinterhergehangen. Die Muster für März und April waren noch offen, aber ich habe beide beendet und bin jetzt auf den Mai gespannt. Für den Schal habe ich jetzt den 2. Strang Sockenwolle von PondeRosa gewickelt. Ich nehme damit also die ersten 100 g aus meinem Stash.

Den Ley Lines hatte ich letzten Monat nicht mit in meine Berechnung aufgenommen, da ich das Tuch da noch nicht gewogen hatte: 247,5 g.

Macht summa summarum -547,5 g und folgenden Endstand:
15,77 kg Garn im Stash mit 49,78 km Lauflänge.

Spinnen

Regenbogenwolle mit schwarzem Merino verzwirnt.

Auch im April war ich wieder fleißig. Zwar habe ich auf der Terasse wenig gelesen, aber dafür viel gesponnen:

  • 100 g Weißes Bergschaf
  • 100 g Rauwolliges Pommersches Landschaf
  • 100 g Regenbogen-Märchenwolle
  • 100 g Merino (schwarz)

Sind also stolze – 400 g!

Nähen

Genäht habe ich nicht viel. In der Hauptsache habe ich Masken gemacht, was mir aber überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Da ich auf der Arbeit aber welche tragen muss und mein Mann auch welche für die Fahrt mit den Öffis braucht, kam ich um diese Pflichtübung nicht herum.

Dafür habe ich nichts gekauft. Ist doch auch mal was.

Anleitungen

Ich bin standhaft geblieben und habe einen großen Bogen um neue, reduzierte oder kostenfreie Anleitungen gemacht.

Dafür habe ich die bereits erwähnten Anleitungen Strickleiter/ Rope Ladder, Wolkig und die März und April-Muster des Jahresschals verwendet.

Das sind demnach – 4 Anleitungen.

Sonstige Ausgaben

Der April steht mit seinem Quartalsbeginn hauptsächlich für Pflichtausgaben. Diverse Versicherungen wollten eine Menge Kohle haben…

Die Stiefmütterchen säen sich jetzt selbst aus.
Sooooooo schön!

Der größte Teil der sonstigen Ausgaben, den ich sonst noch hatte, waren Garten- und Baumärkte. Ich habe Erde, Samen und einige Pflanzen gekauft. Dann brauchte ich noch ein (biologisches) Mittel gegen Ungeziefer an den Zimmerpflanzen. Außerdem bin ich an Bio-Salatsetzlinge gekommen, die jetzt im Garten fröhlich vor sich hinwachsen.

Vom “Hausbudget” sind dann noch Bestellungen beim Baustoffhandel dabei gewesen, die ein großes Loch ins Budget gerissen haben. Natürlich war das geplant, denn wir möchten ja einen schönen Vorgarten haben. Da wir aufgrund einer “Umplanung” der Straßenhöhe leider einen ungeplanten Höhenunterschied von fast 40 cm ausgleichen müssen, mussten wir den Vorgarten nach vorne hin etwas abstützen, damit bei einem Regenguss nicht die ganze Erde auf die Straße geschwemmt wird. Außerdem haben wir noch Erde aufgefüllt, denn das was der Baugrund hergibt, ist einfach der letzte Sch…
Für die Versäuberungsschicht wollen wir nun noch Steine kaufen und dann kann es ans Bepflanzen gehen. Davon erzähle ich dir dann aber lieber separat.

Bei dem Rest bin ich “brav” gewesen und habe nur Lebensmittel eingekauft.

Fazit

Im April habe ich vergleichsweise wenig konsumiert. Trotzdem weint mein Konto – allein wegen der ganzen Fixkosten. Sparen wird also erst im Mai wieder machbar sein.

Dafür haben wir ganz viel in und am Haus abarbeiten können. Natürlich ist noch genug übrig – mit einem Haus ist man schließlich nie ganz fertig.

So suche ich immer noch einen hübschen kleinen Buffetschrank, den ich aufarbeiten möchte. Dann muss der Keller noch gestrichen werden und sowohl Vorgarten als auch Garten sind auch noch nicht “fertig”.

“Nix kaufen” hat also absolut nicht geklappt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Ich habe so gut wie keine Sponankäufe getätigt und freue mich immer noch, welche Schätze ich da in meinen Vorräten habe und was ich daraus alles machen kann.
Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass ich so gut wie keine Sommergarne habe und ich fürchte, dass ich hier in nächster Zeit schwach werde. Versorgt bin ich in dieser Hinsicht aber erstmal trotzdem, sodass ich schon mit meinem ersten Sommeroberteil dieses Jahr anfangen konnte.