Kleine Konsumrevolution – Fazit Januar 2022

Ereignisreich

Und da ist er schon vorbei, der erste Monat des neuen Jahres.

Die Pandemie-Lage ist wie gehabt: Die Zahlen steigen ins unermessliche, die Laune bei allen ist so unterirdisch, das wir alle kurz davor stehen, einem Balrog zu begegnen und das Wetter macht die Lage nicht besser.

Zeit also zu schauen, was ich im Januar erreicht habe, in der Hoffnung damit die Laune etwas zu heben.

Teezeit

Ich arbeite dran, Leute; ich arbeite dran.

Wenigstens nix neues gekauft und fleißig an den Beständen weitergetrunken. Irgendwie geht hier gerade fast ausschließlich der schwarze Tee weg.

Macht demnach plusminus Null.

Lese-Ecke

Hier ist wohl auch die einzig gute Nachricht, dass ich keine Bücher gekauft habe. Beendet habe ich allerdings auch keins. Ein angefangenes liegt noch auf dem symbolischen Nachttisch, aber der Mann war so nett und hat abends häufiger auf das Mäusemädchen aufgepasst. Da habe ich lieber auf der Couch gesessen und Star Trek geschaut, als im Bett zu sitzen und mit dem schlafenden Kind neben mir zu lesen.

Auch das aktuelle Hörbuch habe ich nicht weitergehört.

Hier also auch nix Neues.

Wolle und Garn

Immerhin habe ich hier was fertig bekommen:

“Pepita” von Martina Behm aus Atelier Zitron Trekking Sockenwolle

Das aus 2021 mitgenommene WiP (=Work in Progress), die zweite “Pepita” ist fertig geworden und gefällt mir sehr gut. Dem Mäusemädchen ist der Strampler noch etwas groß, aber ich bin zuversichtlich, dass sie hineinwächst.

Das Stricken hat sich etwas gezogen. Aktuelle stricke ich hauptsächlich nachts und da ich den Strampler um einiges vergrößert habe, zogen sich die glatt rechten Runden eine gefühlte Ewigkeit hin.

Kurz vor Ende des Monats sind dann noch gleich zwei Sachen fertiggeworden:

“Stinos” aus Sockenwolle aus einem Opal-Abo

Zum einen ein Paar Stinos aus einem Knäuel Sockengarn von Opal. Das Knäuel war bei einer Abo-Lieferung dabei und ich kann mich bisher nicht damit anfreunden. Auf dem Knäuel sah es mehr nach Weihnachten aus. Verstrickt irgendwie… seltsam. Aber sie sind fertig und sogar schon gewaschen. Und im Zweifel sieht sie niemand in Schuhen und mit Hose drüber.

Eine Strickfreundin meinte übrigens in dem rot-weißen Teil Hasen zu erkennen. Je häufiger ich hinschaue, desto mehr sehe ich sie auch.

“Just slip it 2018” von Susan Ashcroft aus Online Supersocke 6-fach Merino Mouliné und
Schachenmayr Regia 6-Fädig 6-Ply

Dann habe ich einen Loop beendet. Mit diesem habe ich zuerest auch gehadert, ebenfalls wegen der Farben. Ich wollte unbedingt Garn aus dem Stash dafür verwenden und nicht schon wieder was neues kaufen.

Also habe ich zwei Knäuel 6-fach Sockenwolle kombiniert. Leider mit wenig Kontrast. Also habe ich alles wieder aufgeribbelt und überlegt und überlegt. Schlussendlich habe ich dann doch wieder alles angeschlagen und fertig gestrickt. Zwar sieht man das schöne Blau nicht mehr so stark, aber ich trage sowieso aktuell eher neutralere Stricksachen und damit wird der Loop bestimmt häufig getragen.

Detailaufnahme “Just slip it 2018” von Susan Ashcroft aus Online Supersocke 6-fach Merino Mouliné und
Schachenmayr Regia 6-Fädig 6-Ply

Der Monat hätte sehr gut für meinen Plan ausgehen können, meinen Garn-Stash abzubauen.

Hätte.

“Leider” veranstaltet Lanaphilia ab März einen MKAL (=Mystery Knit Along) und ich habe mir vorgenommen, teilzunehmen. Nur aus dem vorgegebenen Garn wird mir das Ganze zu klein. Also wechselten einige gewohnt nette Nachrichten zwischen uns hin und her und ich bekam eine Beratung, wie das Problem gelöst werden könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es sind vier Stränge Malabrigo Sock bei mir eingezogen. Welche das sind, zeige ich dir wenn der MKAL losgeht.

Durch das Fertigstellen von gleich drei Projekten aus Sockenwolle habe ich aber ein ganz gutes Minus herausgearbeitet.

So ist der Stand am Monatsende mit 25,43 kg/ 72,63 km Garn immerhin noch um 0,47 kg/ 1,89 km geschrumpft.

Nadel und Faden

Nicht so gut geht es beim Nähen weiter. Auch hier wollte ich meinen Stash abbauen. Direkt im Januar bin ich gescheitert. Für das wie und warum muss ich etwas ausholen:

Das Mäusemädchen hat einen Spielteppich. Da sie ein Speikind ist, landet häufiger mal etwas Milch wieder draußen. Um den Teppich zu schonen haben wir daher immer große Spucktücher darauf liegen. Von diesen haben wir allerdings nur zwei Stück und die müssen natürlich häufiger gewaschen werden. Damit das Kind in der Zeit trotzdem auf dem Teppich spielen kann, habe ich nach Musselin gesucht, den ich einfach nur säumen wollte. So haben wir was zum Wechseln da.

In einem Online-Shop bin ich fündig geworden. So ein Musselin kann aber offenbar nicht alleine reisen. So ist noch weiterer Musselin für ein Sommerkleid für mich (und vielleicht auch noch das Kind?) mitgereist, Futterstoff für mein aktuelles Nähprojekt und Bündchenware. Weil Bündchen kann man ja immer mal gebrauchen. Das macht also ein deutliches Plus und der Stash ist schon wieder gewachsen.

Dafür habe ich mein aktuelles Nähprojekt zugeschnitten und schon angefangen zu nähen. Der Futterstoff ist damit dann schon mal Geschichte. Der Musselin für den Spielteppich übrigens auch. Den habe ich ratzfatz mit der Overlock gesäumt (in der falschen Farbe, aber ich wollte nicht auch noch neues Overlock-Garn kaufen und habe es daher als Design-Element deklariert) und gewaschen. Das Kind spielt schon seit einigen Tagen darauf. Überraschenderweise bisher “unfallfrei”. (Wahrscheinlich beschwöre ich hiermit den Größten Anzunehmenden Spuckunfall herauf…)

Immerhin sind also drei Meter Stoff quasi verarbeitet. Fehlen noch das Meter Bündchenware und die drei weiteren Meter Musselin… Wie viel Stoff ich für das Kleid streichen kann, habe ich allerdings noch nicht gemessen. Das wird dann erst im Februar ein Minus ergeben.

Übrigens. Genäht habe ich doch noch mehr: Aus Resten von einem Frottee-Stoff habe ich einen Wickelauflagen-Bezug gemacht und aus Resten des Wollwalk-Anzuges zwei Halstücher und eine Mütze, die leider noch zu groß ist.

Trotzdem bleibt weiterhin ein deutliches Plus.

Häuslich

Im Sinne der Nachhaltigkeit und nachdem ich das wunderbare Buch “Nach kaputt kommt schöner” gelesen habe, habe ich Stickgarn und Stickrahmen bestellt. All das ist Anfang Januar hier angekommen und jetzt warte ich darauf, dass ich die Zeit finde, die ersten Sachen zu reparieren.

Außerdem habe ich in Anbetracht der Zahlen FFP2-Masken bestellt. Welche mit einem extra Stück Stoff über der Nase, die die Masken für Brillenträger angenehmer zu tragen machen soll. Außerdem ist der Mann ja sehr groß und hat daher Probleme damit, die normalen Masken zu tragen. Die Packung Masken ist heute angekommen und die erste Anprobe verlief beim Mann gut.

Die restlichen Einkäufe waren tatsächlich nur Dinge des täglichen Gebrauchs, im Wesentlichen also Lebensmittel für uns.

Kindereien

Spätestens nach Weihnachten herrscht in den Supermärkten tote Hose was Obst und Gemüse angeht, das nicht um die halbe Welt gekarrt wurde. Auch die Qualität lässt meines Erachtens nach zu wünschen übrig.

Da das Mäusemädchen bereits mitisst, weichen wir jetzt wenigstens für den Obst-Anteil größtenteils auf Bio-Gläschen aus.

Im Übrigen hat sich bei uns aktuell eine Mischung aus Brei und Baby Led Weaning (BLW) eingespielt:

Morgens bekommt das Baby wie gehabt die Flasche.

Beispielessen: Bolognesesauce mit gedünsteten Zucchinistücken, Brot mit Frischkäse und Orangenfilets

Zum Mittagessen gibt es dann wahlweise was vom Essen von Mama und Papa ab (ungesalzen und weniger gewürzt) oder – falls sich das Essen nicht eignet – gedünstetes Gemüse am Stück und hin und wieder Brotstreifen mit Frischkäse. Dies ist der BLW-Anteil. Im Wesentlichen bedeutet das, dass alle das gleiche essen, das Baby bekommt das Essen lediglich greiffreundlich und ohne Salz präsentiert.

Abends dann gibt es Getreidebrei mit Obst. Zu Beginn der Beikost hatte das Kind ein paar Verdauungsprobleme, so dass wir nach Rücksprache mit dem Kinderarzt, den Obstanteil erhöht haben. Außerdem achten wir darauf, dass es Obst gibt, das nicht stopfend wirkt.

Fazit und Ausblick

Besonders in Sachen Handarbeit bin ich wieder schwach geworden. Ein bisschen ärgere ich mich auch über mich selbst.

Auf der anderen Seite gönne ich mir echt selten etwas. Das meiste, was ich ausgebe, ist für Dinge des täglichen Bedarfs oder das Mäusemädchen. Da sie weiterhin nicht alleine schläft, oder sich über einen nennenswerten Zeitraum ablegen lässt, bin ich wiederum auch ein wenig stolz auf mich, das ich vergleichsweise viel geschafft habe. Außerdem bin ich dankbar. Warum? Weil es immer noch nicht selbstverständlich ist, dass sich ein Vater genau so viel um Kinder und Haushalt kümmert, wie die Mutter. Ich scheine da ein echtes Ausnahmeexemplar erwischt zu haben. Trotzdem fällt da wieder was hinüber: Die Freizeit vom Mann. Ich grübel schon seit Wochen, wie ich ihm eine Auszeit ermöglichen kann. Leider fällt mir in Anbetracht der weiter ansteigenden Infektionszahlen nicht wirklich etwas ein. Aber ich überlege weiter.

Der Februar steht nun also (wenigstens geplant) weiter im Zeichen “verarbeiten statt kaufen”. – Wobei auch das stimmt nicht so ganz. Ich arbeite an einem Überraschungsprojekt und habe dafür noch ein bisschen Garn gekauft. Da ich mit dem Projekt schon begonnen habe und das Projekt durchaus eine Deadline hat, sollte ich das Ganze aber hoffentlich relativ zeitnah verarbeitet haben. Natürlich immer unter der Prämisse, das hier nichts schiefgeht.

Davon abgesehen möchte ich wieder stärker den Konsum reduzieren und mich mit dem beschäftigen, was bereits angeschafft wurde.

Außerdem plane ich, meinen Garn- und Stoff-Stash zu sortieren und ein bisschen was davon zu verkaufen.