Was war für Sie der literarische Flop des Jahres?
50 Shades of Grey. Hab den 2. Teil angelesen und es gehört für mich in die Kategorie “geht gar nicht”. Nicht wegen des Themas, nicht das ich da irgendwie verklemmt wäre… aber: Der “Schreibstil” lässt mir die Haare zu Berge stehen. Die Protagonisten sind platt, vorhersehbar und einfach nur lächerlich. Ich hätte ja erwartet, das die Dame (Autorin mag ich sie nicht nennen) ihre Fanfiction noch mal überarbeitet, bevor das Ganze in den Druck geht… Außerdem sind die Liebesszenen nur halb so “berüchtigt” und “die Schamesröte ins Gesicht treibend” wie man erwarten würde. Leben die Amerikaner(innen) wirklich dermaßen hinter dem Mond was dieses Thema betrifft?
Im Übrigen: Wer Tipps zu guten Büchern aus dem Bereich (auch erotische Literatur allgemein – außer Marquis de Sade, von dem hab ich schon was gelesen und um es nett zu sagen: Es hat mir nicht gefallen…) kennt – immer her damit. Habe aus dem Bereich noch nicht allzu viel gelesen. 😉
Vorab – denn ich weiss es aus eigener Erfahrung – die Amis sind in der Beziehung das heuchlerischste Volk, dass man sich vorstellen kann.
Es gibt viele Bücher und Filme, die hätte man hier nicht in Europa verlegt – in Amiland schon. Denn es gibt den Markt dort dafür. Und mehr, als man es hier je sieht und sehen wird.
In dieser Beziehung ist das Volk so derart verlogen… wenn Du Dich für solche Bücher interessierst, kann ich Dir Sara Salamanders Blog empfehlen: sarasalamander.de
Chris liest viel in der Art und war wie ich von Shades of Grey nicht begeistert. Es ist für mich ein plattes Büchlein, dass durch Werbung gut hochgeputscht wurde. Ich habe probelesen und nein, es gefiel mir nicht.
Vielen Dank auch an dich, ich werde mir den Blog auf jeden Fall anschauen.
Zum Thema Amis: Ich kann einige Entwicklungen, die es dort gibt nicht nachvollziehen. Von wegen “Land der unbegrenzten Möglichkeiten” und so… Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass sich die USA immer mehr verschließt und in den (religiösen) Fanatismus abdriftet und das alte Europa eine gegenteilige Entwicklung durchmacht. Natürlich nicht in allen Bereichen, aber leider in vielen.
LG
Hi,
hm, ich habe mir mal den “Klassiker” aus dem Genre besorgt und kann ihn durchaus empfehlen – Fanny Hill von 1749. Gut, ich gebe zu, ich mag historisierende Erzählungen (auch wenn Cleland es zu seiner Zeit hat spielen lassen) und fand es recht unterhaltsam.
Zur Frage, ob das in Amerika tatsächlich so schlimm ist – seit gestern fürchte ich, ja.
Ich habe mir gestern “My Lord Hades” gekauft. Das Buch wird von der Autorin mit einem grandiosen Warnhinweis versehen: Nur von Erwachsenen zu lesen, alle Protagonisten sind über 18 (klar, es sind Götter *lol*), graphic language, sexual tension, violence. Und das meinte sie wirklich ernst.
Das hätte mich fast abgehalten es zu kaufen, weil ich eigentlich keine hard core novel haben wollte – die Befürchtung hätte ich mir sparen können. Ich habe bisher 30 % gelesen und bisher ist die Geschichte gut, ein paar mäßig heisse Szenen dabei, vieles eher angedeutet, nichts eindeutig-schockierendes. Zumindest nach europäischen Maßstäben. Vielleicht kommt da noch was nach aber ich glaub es eigentlich nicht. Das Buch hat ein paar Tippfehler zuviel, finde ich, aber die Story ist spannend.
Vielen Dank für den Tipp, ich schaue mal ob ich irgendwo Probelesen kann.
Ich hab auch das Gefühl, dass die nordeuropäischen und die US-amerikanischen “Sitten” immer weiter auseinanderdriften. Ich finde auch vieles, was man so mitbekommt sehr heuchlerisch. Aber die Frage ist ja auch, wie die US-Amerikaner uns so sehen.
Tippfehler in Büchern fallen mir seit einiger Zeit auch immer öfter unangenehm auf. Die Verlage scheinen sehr an ihren Lektoren zu sparen – sofern sie überhaupt noch welche haben… -.-
LG