Ich kauf nix – Fazit März 2020

Momentan hält uns ja alle ein ganz anderes Thema in Atem. So sehr der Rückzug der gesunden Menschen ins Private der Umwelt nützt, so groß sind auch Unsicherheit und Aufregung in der Bevölkerung.

Für mich persönlich steht auf der positiven Seite, die Reaktion vieler, vieler handarbeitender Menschen. Es gibt Aktionen, Online-Stricktreffs und viel Miteinander ohne sich direkt gegenüberzusitzen. Und wenn ich ehrlich bin: Im normalen Alltag besteht mein Leben auch hauptsächlich aus Arbeit – Einkaufen – Zuhause herumpröddeln. Eingeschränkt fühle ich mich (momentan) nicht viel.

Auf der negativen Seite stehen neben den Kranken und Toten, dem egomanischen Verhalten zu vieler Menschen für mich persönlich auch der Wegfall eines signifikanten Anteils meiner Arbeit, mit allen Unsicherheiten und Problemen.
Persönlich vermisse ich aber auch die direkten Kontakte und auch wenn ich nicht jeden Tag zu meinen Eltern gefahren bin oder mich mit meinen Strickdamen getroffen habe, vermisse ich die Möglichkeit dies zu tun. Onlinetreffen sind da eine Möglichkeit, aber dennoch nicht dasselbe.

Vielleicht gerade deswegen möchte ich mich innerlich etwas ablenken und erzähle dir lieber, wie es diesen Monat mit meinem Konsum gelaufen ist:

Tee

Auch ich habe Hamsterkäufe im kleinen Rahmen getätigt. Neben einer Nudelschwemme, die ehrlicherweise versehentlich passiert ist (“Da war noch eine nicht ausgeräumte Tüte in der Ecke??? – Mist!”), habe ich mich mit Tee eingedeckt. Hinzugekommen sind also 200g loser Kräutertee. Dafür habe ich eine Packung schwarzen Tee (Beutel) leergemacht und zwei Packungen Kräutertee sind auch fast alle. Summa Summarum also + eine Packung.

Lesen

Ich habe die Graphic Novel “Watchmen” beendet. Zwischen den Comic-Bereichen gibt es zu jedem Kapitel einleitende, erklärende oder ergänzende Texte, die mich im Lesefluss etwas aufgehalten haben. Ich kannte ja vorher schon den Film und habe daher immer ein bisschen verglichen. Mein Fazit ist, dass der Film auch im Vergleich zur literarischen Vorlage sehr gut ist, das Buch aber natürlich mehr in die Tiefe geht und Hintergrundinformationen bietet. Alles in Allem aber vielleicht nicht die optimalste Geschichte, die man in Zeiten wie diesen lesen sollte.

Außerdem habe ich ein Buch angefangen: “Equal Rites” von Terry Pratchett. Was soll ich sagen? Pratchett halt. Schade, dass er nicht mehr unter uns weilt und weiter so wunderbare, verschrobene und witzige Geschichten schreibt. Hier bin ich mittlerweile auch schon bei der Mitte des Buches angelangt.

Dann habe ich beschlossen, dass ich auch Hörbücher hier erwähnen möchte. Davon habe ich nämlich auch einen virtuellen Stapel, auch wenn der nicht so groß ist, wie der physische. Ich höre seit Monaten immer mal wieder an “Die drei Sonnen” von Liu Cixin. Zwischendrin wurde es richtig zäh, weswegen ich das Hören immer etwas vor mich hinprokrastiniert habe. Durch fast zwei Wochen Krankschreibung (nichts ernstes, alles wieder gut) bin gut vorwärts gekommen: 1 h 44 m sind noch übrig und jetzt macht die Geschichte auch wieder Spaß.

Das Ergebnis bei den Büchern ist also -1 und viel Fortschritt bei den angefangenen Büchern.

Stricken

Ancasta aus Sockenwolle vom Finkhof – hier noch ohne vernähte Fäden…

Mein Ancasta-Kleid ist fertig!

Ich vermelde damit ein Minus von 624,2 g oder 1.560,5 m Garn. Zusätzlich habe ich einige Garne zum Basteln an eine Nachbarin verschenkt. Insgesamt habe ich damit ~ 17,24 kg bzw. ~ 54,12 km Garn in meinem Vorrat.

Daneben stricke ich gerade an einem Paar Socken, sowie einem weiteren Ravello. Beides ist hoffentlich Ende April fertig und nimmt noch mal einige Gramm Wolle aus dem Stash.

Spinnen

Sonne tanken und spinnen!

Das blaue Polwarth ist fertig versponnen und ich habe dazu noch schwarzes Merino versponnen. Ein Teil davon ist mit dem Polarth verzwirnt worden, den anderen Teil habe ich Navajo-gezwirnt. Aus den ganzen unterschiedlichen Variationen soll ein Tuch entstehen. Gewogen habe ich die Garne noch nicht, es werden aber so zwischen 200 und 250 g sein.

Ebenfalls fertig versponnen sind 100g braunes Bergschaf und ebenfalls 100g Alpines Steinschaf. Momentan überlege ich, ob ich nun mit dem weißen Bergschaf oder dem Rauwolligem Pommerschen Landschaf weitermachen soll.

Definitiv gibt es hier also ein Minus im Stash.

Nähen

Ich fühle mich gerade akut überfordert darin, mir das nächste Nähprojekt auszusuchen. Daher habe ich erst einmal beschlossen, die ungewaschenen Stoffe zu waschen und in der Zwischenzeit noch mal in mich zu gehen.

Ich habe außerdem zwei Mal Bündchenstoff gekauft (jeweils 30 cm) und zwei Packungen Nähmaschinennadeln.

Anleitungen

Ley Lines aus Merino-Garn von der Zauberwiese. Auch hier sind die Fäden mittlerweile vernäht.
Ich liebe diese Farbe!

Viele Designer haben auf ravelry Anleitungen kostenfrei herausgegeben und ich bin hier schwach geworden. Zwölf (!) Anleitungen sind daher in meine Bibliothek gewandert. Daher habe ich aufgehört in die einschlägigen Threads und Foren zu schauen. Das will ja alles auch genutzt werden.

Auf der “Minus-Liste”, weil beendet, steht die Anleitung zum Ancasta Dress.
Außerdem habe ich endlich den Ley Lines benndet, der schon seit dem Erscheinen auf meiner imaginären To Do-Liste steht. Aber gut, hat ja nur fünf Jahre gebraucht…

Das sind also insgesamt +10 Anleitungen.

Sonstige Ausgaben

Es wird Frühling und ich habe Blumensamen gekauft. Der Garten ist immer noch nicht so bepflanzt und bewachsen, wie ich das gerne möchte und so lange werden die Lücken von einjährigen Blumen gefüllt. Die Insekten und Vögel freuen sich.

Außerdem ist im März noch ein RÅSKOG samt diversem Zubehör von IKEA bei mir eingezogen und weil eine Strickfreundin und ich eh schon in Dortmund waren, haben wir auch bei Stoff & Stil eingekauft. Ich nenne jetzt also endlich eine Schneiderschere mein Eigen, sowie ein zweites Crasy Trio Set, dieses Mal in 2,0 mm.

Dringend nötig hingegen war es, ein Paar Stiefeletten reparieren zu lassen. Die Schuhe sind erst ca. ein Jahr alt und auf einer Seite hat sich die Sohle abgelöst. Und weil die Schuhsohle sowieso ziemlich dünn ist, habe ich die Schuhe direkt neu besohlen lassen. Der örtliche Schlüsseldienst/ Schuhservice hat sich schnell und gut darum gekümmert und ich hoffe, dass die Schuhe nun noch ein paar Jahre halten.

Fazit

Ich hatte viel Zeit und nach anfänglicher Motivation dann leider einen ganz schönen Durchhänger. Trotzdem habe ich eine Menge geschafft und “abgearbeitet”.

Ich hatte viele Kaufimpulse und habe auch etlichen nachgegeben. Einiges davon war sicherlich notwendig (wie die Schuhe) oder wenigstens hilfreich (wie der RÅSKOG, den ich sehr zu schätzen weiß). Andere Ausgaben hätte ich auf jeden Fall bleiben lassen können.

Nur, gerade im Moment möchte ich so viele Menschen unterstützen. Den Läden vor Ort bricht gerade die Laufkundschaft weg. Es gibt vor Ort einen Zusammenschluss von Geschäften, die einen Lieferdienst anbieten, was ich für eine tolle Idee halte. Auch im Handarbeitsbereich gibt es Handfärber, Stoffhändler und viele, viele andere, die unterstützenswert sind.

Leider habe ich nur begrenzte Mittel zu Verfügung und natürlich widerspricht das auch meinem Vorhaben. Das ist also gerade ein Zwiespalt, in dem ich stecke.

Ich halte dich weiter auf dem Laufenden und wünsche dir, dass du die aktuelle Situation gut überstehst und auch, dass du gesund bleibst.

Pass gut auf dich auf!