Ich kauf nix 2020

Gut, das ist natürlich etwas übertrieben – und ja, auch heute gibt’s kein direktes Wollthema bei mir. Instagram ist da (leider?!) einfacher und direkter. Ganz ohne Handarbeiten und Wolle geht es hier aber bestimmt nicht und es wird irgendwann wieder mehr werden.

Seit so ca. Mitte letzten Jahres springt mich neben dem Thema “Nachhaltigkeit” auch immer wieder das Thema “einfacher leben” an. Ich sehe das bei vielen Menschen in meiner Filterblase. Eigentlich sind viele satt, viele wollen nicht mehr blind konsumieren, sondern bewusst und dafür weniger.

Wie dich wenig überraschen wird, schleicht sich das also immer mehr in mein Leben und ich habe ebenfalls seit Jahren dieses Übersättigungsgefühl.

So sehen knappe 17 Kilo Garn aus…

Nachdem ich Anfang Februar meinen Stash auf einen Haufen geworfen, sortiert und katalogisiert habe, habe ich mein Gefühl des Zuviel schwarz auf weiß. Mir ging es vor ein paar Jahren ja schonmal so. Da hatte ich aber viele Spontankäufe und alte Schätzchen im Wollvorrat, die ich nicht mehr verstricken wollte. Meine Lösung war, alles ungeliebte (aber qualitativ hochwertige) Garn an den Strickkreis des örtlichen Tierheims zu spenden. So habe ich nicht nur meinen Stash verkleinert, sondern auch noch was Gutes getan.

Dieses Mal ist die Lage etwas anders. Bis auf eine verschwindend geringe Anzahl an Einzelknäulen mag ich meine Wolle und möchte sie auch auf jeden Fall verarbeiten.


Auch bin ich nicht der Typ für den ebenfalls aktuellen Minimalismustrend. Den Stash komplett verkaufen/ verschenken geht also auch nicht.

Also heißt meine Lösung: Verarbeiten vor Kaufen. Das passt auch wunderbar zum Projekt Kleiderschrank, denn statt Energie aufzuwenden neue Dinge zu kaufen, kann ich diese dafür verwenden, die vorhandenen Sachen zu verarbeiten um sie anschließend auch zu benutzen.

Tatsächlich neige ich in einigen Bereichen zum horten. Gut, Messi-Ausmaße nimmt es lange nicht an und für die laufenden Kosten ist auch ausreichend Geld übrig, aber dennoch möchte ich es jetzt wieder ernsthafter angehen, alles zu reduzieren. Ein weiterer Nebeneffekt dürfte sein, dass ich Geld spare. – Das hoffe ich jedenfalls.

Deswegen hier meine Regeln für meinen persönlichen Konsumverzicht bis Ende 2020

Generell achte ich in den allermeisten Fällen darauf, ob der Kauf notwendig ist. Große Anschaffungen bespreche ich natürlich auch ausgiebig mit meinem Mann. Hier sehe ich also keinen besonderen Handlungsbedarf.

Meine Achillesfersen sind allerdings für meinen Geschmack zu zahlreich. Deswegen möchte ich besonders auf diese Dinge achten:

  • Tee
    Ziel: Verbrauchen.
    Nur noch 6 Sorten (mit jeweils einer Packung…) im Haus zu haben. Zwei davon sind für Fenchel- und Pfefferminztee gesetzt.
    Den wirklich leckeren Adventskalendertee aus 2019 verbrauchen.
  • Bücher
    Ziel: SuB verkleinern.
    Bücher, die nicht mehr gelesen werden, verschenken/ verkaufen.
    Maximal ein neues Buch pro Monat kaufen.
    Ausnahme: Fachbücher
  • Garne
    Ziel: Stash verkleinern.
    Neukäufe gehen nur, wenn vorhandenes Garn verarbeitet oder verschenkt/ verkauft wurde.
  • Fasern
    Ziel: Machen!
    Mindestens 4 Spinnprojekte beenden.
    Nichts neu kaufen.
    Ausnahme: Für Recherchezwecke dürfen Fasern lokaler Schafrassen gekauft, müssen aber auch zeitnah verarbeitet werden.
  • Stoffe
    Ziel: Nähen!
    Vorräte im Sinne des Projekt Kleiderschrank verarbeiten.
    Bis zum 31.03. konkreten Plan aufstellen, was im Kleiderschrank fehlt und was davon aus bereits gekauften Stoffen genäht werden kann.
  • Anleitungen
    Ziel: Vorhandenes verwenden.
    Erst die schon vorhandenen Anleitungen durchschauen, ob was Passendes dabei ist.
    Keine “Oh, das ist ja gerade reduziert!”-Käufe mehr!

Ich halte dich auf dem Laufenden, wie gut das Ganze klappt.