Archiv der Kategorie: Hexenküche

Zurück aus der Sommerpause – oder: Endlich kühler sagt der Garten

Über den fehlenden Regen und die außerordentlich hohen Temperaturen dieses Jahr brauche ich dir ja nicht mehr großartig was erzählen. Ich denke wir haben alle noch die (vermutlich) schlaflosen Nächte und die absolute Unlust auch nur irgendetwas zu tun in Erinnerung. Nachdem es hier in den letzten Tagen nach und nach etwas kühler wurde, kam dann gestern der Temperatursturz – zusammen mit einem ganzen Tag Regen und Gewitter.

Heute trage ich das erste Mal seit gefühlten Ewigkeiten wieder Stricksocken.
Auf der einen Seite freue ich mich auf die schönen Seiten des Herbstes: Gemütlichkeit (oder wie man heutzutage sagt: Hygge), Tee und heißer Kakao und das Gefühl, dass man Kleidung wirklich tragen sollte.
Auf der anderen Seite heißt es aber natürlich auch, dass die Tage jetzt schnell wieder kürzer werden, dass uns wahrscheinlich Wochen mit Schietwetter und depressiver Stimmung bevorstehen und ein paar “hübsche” Erkältungen und Grippeerkrankungen.

Doch das ist noch alles Zukunftsmusik. Deswegen erzähle ich dir in den nächsten Tagen erstmal, was so alles passiert ist, denn langweilig wars hier nicht – und gestrickt habe ich tatsächlich auch. Was soll man denn auch sonst tun, wenn man die Sonne und das heiße Wetter nicht gut verträgt?

Der Flieder hat Unmengen von Schmetterlingen, Wildbienen und Hummeln angelockt

Wir hatten Mühe die Pflanzen durch die Dürre zu bringen. Ich denke jeder, der einen Balkon oder Garten hat, wird das nachvollziehen können. Deswegen habe ich auch ein wenig Angst vor der diesjährigen Wasserrechnung…

Dafür habe ich – als noch nicht absehbar war, dass so lange das Wasser fehlen wird – jede Menge Lavendel gepflanzt. Ich liebe Lavendel und freue mich schon darauf, dass er nächstes Jahr so richtig anfangen wird zu blühen. 

Im Bereich Nutzpflanzen ertrinken wir geradezu in Tomaten. Ich habe bereits mehrere Kilos geerntet und die Pflanzen sehen immer noch so aus, als ob ich noch nichts gepflückt hätte. Heute wird es deswegen Schnitzel mit Tomatensauce geben. Da ich aus den kleinen Johannisbeertomaten (der Name ist Programm) noch nie eine Sauce gekocht habe, wird dies ein Test sein. Sollte es schmecken, werde ich anfangen jede Menge Sauce einzukochen. Roh essen können wir diese Mengen jedenfalls nicht. – Leider.

Das bedeutet allerdings auch, dass ich gleich aus der gemütlichen Schlafanzug/ Morgenmantel-Kombination in etwas richtiges schlüpfen und nach draußen gehen muss. 10 Uhr und immer noch im Morgenmodus – das hatte ich lange nicht mehr.

Gelbe Johannisbeertomaten

Habe ich zu viel versprochen? – Und das war nur eine Ernte.

Auch der Kürbis wächst und gedeiht. Die ersten zwei haben wir schon gegessen und zwei weitere verschenkt. Dafür mag die Gurkenpflanze nicht so. Sie kümmert etwas vor sich hin und produziert immer nur eine Gurke auf einmal. Da ich die aber eh alleine esse, ist das voll ok.
Außerdem habe ich gelernt, dass Brokkoli wirklich groß wird. Nächstes Jahr wird mit mehr Abstand gepflanzt!

Butterrezepte – mal was anderes als 08/15 Kräuterbutter

Schon seit ich auf der Jubiläumsfeier vom Arbeitgeber des Schatzes die Buttervariationen der Butterbrotbar aus Bochum (die Seite ist jetzt leider nicht soooo ergiebig) probiert hatte, wollte ich zwei Sorten Zuhause nachmachen und genießen.

Bislang ergab sich aber keine Gelegenheit – bis Gestern. Da feierte die Freundin vom Bruder des Schatzes (=Schwägerin in Lauerstellung?) nämlich einen runden Geburtstag. Geladen waren 70 Leute und jeder brachte was mit. (Das Buffet quoll förmlich über. Ich hätte gern noch mehr probiert, aber die Füllmenge des Magens ist leider begrenzt)

Also haben wir neben normaler Kräuterbutter noch diese beiden Variationen mitgebracht:

Lavendel-Honig-Butter

250 g Butter
1 – 2 Handvoll Lavendelblüten
3 TL Honig
1 Prise Salz

Die weiche Butter mit allen Zutaten gut vermischen. Am Einfachsten geht das mit einem Mixer bzw. Rührgerät.

Feigen-Senf-Butter

250 g Butter
8 Feigen (kleingeschnitten)
1-2 EL körnigen Senf bzw. Dijonsenf
1 TL Zucker oder Honig
1 Prise Salz

Die Zubereitung erfolgt wie oben.

Am Besten genießt man das Zeug auf selbstgebackenem Brot, z.B. nach unserem Standard-Rezept, dem berühmten No Knead Bread.

Balkongarten, Klappe die Zweite!

Nachdem wir letztes Jahr Pech mit unseren Pflanzen hatten (echter + falscher Mehltau auf den Gurken, Blattläuse und Spinnmilben auf der Petersilie und Trauermücken haben mir Thymian und Lavendel weggefressen), gibt es dieses Jahr einen neuen Anlauf für meinen Traumbalkon.

Ich habe über den Seedhub bei Facebook mit ringelmiez Saaten getauscht und für meine letzten Lavendelsamen wundervolle Tomatensamen erhalten.

Außerdem versuche ich es noch mal mit Gurken, Basilikum (andere Sorte) und Thymian, sowie mit Schnittlauch und Rosmarin. Jetzt fehlt mir nur noch eine schöne Minzpflanze, mehr möchte ich dieses Jahr nicht an Nutzpflanzen auf den Balkon stellen.

In die Kästen, in denen letztes Jahr Rucola und Salat standen, kommt in diesem Jahr eine bunte Blumenmischung “Bienenweide”. Imkern in der Großstadt ist wohl immer mehr im Kommen (z. B. der Arbeitgeber meines Schatzes hat mehrere Bienenstöcke auf dem Dach des Firmengebäudes) während es auf dem Land mit der Unterstützung der Honig- und Wildbienen immer noch schlechter aussieht, wie ein Bericht aus der SZ aufzeigt:

Es braucht wieder mehr Bienen auf dem Land. Nur: “Damit sich wirklich etwas ändert, müssten die Bedingungen für sie dort verbessert werden”, sagt Friedrich. Weniger Pestizide, ein besseres Nahrungsangebot, ökologische Vorrangflächen – das sind nur einige Punkte. (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/leben/urban-beekeeping-honig-vom-balkon-1.1948605 )

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde heute die Tomaten- und Gurkenpflanzen umtopfen, da sie für ihre Mini-Anzuchtschale nun wirklich viel zu groß sind. Ich mag allerdings keine Kokosquelltöpfe o.ä. kaufen und deswegen falte ich die Töpfchen aus Zeitungspapier, nach dieser Anleitung. Der Vorteil ist, dass ich die kostenlosen Zeitungen, die immer ungefragt in unserem Briefkasten landen nicht wegwerfen muss (bzw. nur die Hochglanzbroschüren im Mittelteil) und ich außerdem auch kein Extrageld für Töpfe ausgebe. Wenn die Pflanzen dann in ihr endgültiges Zuhause kommen, ziehe ich die Zeitungspapiertöpfe einfach vom Wurzelballen herunter oder topfe alles zusammen ein. Das Papier verrottet nämlich wunderbar.

Wie immer bin ich natürlich auf eure Meinung und eure Erfahrungen gespannt.

Warum ich kein Veganer bin – Nachtrag

Bei meinem ersten Beitrag dazu hat Amala folgendes geschrieben:

mich irritiert in dieser ganzen diskussion immer das wort “natürlich” (oder “naturnah”). wie natürlich ist eine zentralheizung?

ich verstehe auch nicht recht, woher das bedürfnis kommt, daß nicht-vegan lebende menschen sich dafür rechtfertigen, sich erklären. wenn es für dich ok ist, dich omnivor zu ernähren und lederschuhe zu tragen, dann ist doch die meinung anderer völlig egal.

peace!

Eins vorweg: Amala, du hast Recht. Immerhin leben wir nicht in einer natürlichen Welt, sondern in einer, die wir selbst so stark verändert und angepasst haben, wie nie ein Lebewesen vor uns auf diesem Planeten. Alles um uns herum ist auf irgendeine Art und Weise künstlich, sei es das Haus, in dem wir leben (mit Zentralheizung 😉 ) ,  die von uns gezüchteten Tiere, die wir (also einige zumindest) essen oder auch das Obst und Gemüse, dass wir aus Gärten oder von Feldern ernten.

Deswegen ist das Wort “natürlich” im Zusammenhang mit Ernährung wohl nicht ganz das Richtige für das, was ich eigentlich meine. Vielleicht würde “unverarbeitet” besser passen?! Denn eigentlich geht es für mich im Wesentlichen um so Dinge wie z.B. Margarine, Vleisch und andere stark verarbeitete Nahrungsmittel. Im Bereich Kleidung und auch bei Haushaltswaren kritisiere ich eher den Bereich “Nachhaltigkeit”. Es will nicht so recht in meinen Kopf, warum man unbedingt Waren konsumiert, die aus einer endlichen Ressource, nämlich Erdöl, gemacht werden, wenn es doch nachhaltigere Möglichkeiten gibt (Eben z.B. Leder). Natürlich kommt hier wieder der Tierschutzaspekt – ich sehe es auch so, dass die Tierhaltung heute zum allergrößten Teil untragbar ist. Ich denke, wir kennen alle die Bilder, der eine oder andere war vielleicht schon mal selbst in einer Halle mit Käfighühnern, Mastschweinen etc. – Meine Sicht ist nur diese: Tiere haben sich uns vor vielen, vielen Jahrtausenden den Menschen angeschlossen weil sie einen Vorteil davon hatten: Schutz, Pflege, Versorgung. Im Gegenzug dazu wurden sie irgendwann getötet und aufgegessen. Bis dahin hatten sie aber ein gutes Leben und der Fortbestand der Art war ebenfalls gesichert. Es ist also eine Art Symbiose, ein Geben und Nehmen. Deswegen ist es für mich persönlich (tja, da ist es wieder…) “natürlich”. Das wir den Respekt vor diesen Lebewesen verloren haben, ist mir – wie gesagt – durchaus bewusst. Deswegen macht es für mich einen Unterschied ob ich (wie eine Bekannte vor Jahren mal sagte) “anonyme Tierleichen” aus dem Supermarkt kaufe von gequälten Tieren, die ihr Leben lang kein natürliches Sonnenlicht gesehen haben, oder vom Bauern in der Gegend oder eben von einem Betrieb, bei dem kontrolliert wird, wie die Tiere dort leben. Dafür muss es eben auch nicht Bio sein, solange man dem “Erzeuger” (seltsames Wort… ) trauen kann.

Ich bin ein Freund der goldenen Mitte. Es heißt also nicht, dass ich denke oder gar fordere “Benutzt ab sofort keine Plastikdosen mehr” oder “Nieder mit den Plastikschuhträgern” 😉 und auch ich verwende diese “bösen” Materialien, kaufe dann und wann industriell vorgefertigte Waren (Blätterteig selbst machen? Never ever!) aber ich würde mich nicht für eine Lebensweise entscheiden wollen, in der ich auf eine verarbeitete Möglichkeit zurückgreife, wenn doch ohne großen Aufwand auf eine unverarbeitete zurückgreifen kann. Auch möchte ich mich nicht unbedingt rechtfertigen, sondern einfach nur meine Sicht der Dinge erklären. Wie gesagt: Ich bin offen für Vieles und würde wahnsinnig gern mal so richtig in Echtigkeit (wie man hier sagt 😉 ) vegan essen.

Es liegt mir fern jemandem meine Meinung oder meinen Lebensentwurf aufdrücken zu wollen und ich weiß, ich bin da ein Träumer, aber ich erwarte das auch von anderen. Das fängt bei den Zeugen Jehovas an, die mir ihren geistigen Lebensentwurf “verkaufen” möchten und geht über viele Lebensbereiche eben bis hin zur Ernährung oder auch dem Kauf von Wolle. Leider sehen das andere Menschen anders und man wird schon dann und wann nicht für voll genommen, abwertend behandelt oder einfach abgekanzelt mit “die hat ja eh keine Ahnung”. Und das finde ich schade. Wir könnten alle so viel voneinander lernen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich meine Gedanken wirklich so wiedergegeben habe, wie ich es wollte – also schreibt mir gerne wenn euch Sachen unklar sind, wenn ihr Ergänzungen habt, wenn ihr etwas anders seht (und warum) und natürlich auch gern, wenn ihr etwas so seht wie ich. 🙂

Warum ich kein Veganer bin

Nun ist wieder das passiert, was ich vermeiden wollte: Mein Blog lag wieder mal brach. Ich gelobe Besserung, weiß aber – wie immer *hrmpf* – nicht, wie gut ich sie einhalten kann. Mein Versuch dies wieder gutzumachen startet dieses Mal mit einem Thema, dass ich schon seit Monaten formulieren wollte und wo der Text immer nicht gut genug das auszudrücken schien, was ich eigentlich sagen wollte.

Ursprünglich bin ich durch die Blogs von Alexis Solvey und der Flauschglitzerwelt darauf gekommen, dass scheinbar hierzu noch Gesprächsbedarf besteht. Nachdem ich meinen Beitrag dazu x-mal umgeschrieben habe, lag er lange Zeit als Entwurf auf meinem Blog herum. Heute habe ich nun einen Blogeintrag gesehen, der meine Meinung, mein Gefühl zu diesem Thema nahezu vollständig trifft. Karmindra hat ihn verfasst und ich kann ihr nur “Danke” sagen.

Im Gegensatz zu ihr lebe ich jedoch omnivor, versuche aber häufig vegetarisch oder vegan zu kochen. Ich bin ein Genussmensch (was man leider auch an meiner Figur sehen kann 😉 ) und ich halte nichts davon mich allzusehr selbst zu kasteien. Es gibt Dinge, die tue ich aus ethischen Gründen, aber vegan zu leben gehört für mich nicht mit dazu. Ein Punkt, den Karmindra nicht erwähnt hat, für mich ist z.B., dass Veganer auf Leder verzichten. Aber was nutzen sie stattdessen für Schuhe, Taschen, etc.? – 100% natürliche Materialien wahrscheinlich auch nicht. Vielfach wird es Kunstleder sein. Was genau das eigentlich ist, könnt ihr hier nachlesen. Wer die Kurzfassung lesen will: Es wird unter Zuhilfenahme von Kunststoffen hergestellt, also der bekanntermaßen sehr limitierten Ressource Erdöl. Für mich persönlich ist das ein Grund, diese Produkte zu meiden. Ich trage hingegen lieber Lederschuhe, die ich pflege und die mir daher einige Jahre lang erhalten bleiben.

Natürlich soll jeder so leben, wie er es möchte. Ich bin auch sehr gerne bereit veganes Essen zu probieren. (Leider hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit dazu von einem echten Veganer bekocht zu werden, aber auch wir kochen dann und wann vegan und es schmeckt.) Wenn ich alleine schon die Beiträge bei der zombiekatze anschaue, all diese wunderbaren Fotos, läuft mir das Wasser im Mund zusammen…

Aber wie ernähre ich mich nun? Dazu füge ich hier einige Passagen aus meiner ursprünglichen Beitragsvorlage ein:

Mir ist es Wichtig, dass die Lebens-Mittel (ja, das ist mit Absicht so geschrieben 😉 ) aus möglichst guter Quelle stammen. Dabei stehe ich auch des Öfteren vor dem Dilemma, dass Leo Hickman in seinem (übrigens großartigem) Buch “Fast nackt” beschrieben hat: Was ist ethisch korrekter? Bio oder Regional? Sind Bio-Mango ethisch korrekter als konventionell angebaute Gurken beim Bauern im Dorf nebenan? Eine schlüssige Antwort habe ich für mich da auch noch nicht gefunden, bis dahin gilt meine übliche Maxime: Die goldene Mitte macht es.

Ich esse nun Fleisch im speziellen aus geschmacklichen und kulturellen Gründen. Es gibt durchaus Fleisch, dass ich nicht esse, Schweinefleisch z.B. Ich mag es nicht, es hat so einen unangenehm scharfen Beigeschmack und kann es verstehen, wenn Menschen aus muslimischen Ländern, Menschen aus westlichen Ländern als “Schweinefleischfresser” beschimpfen (also nicht das Beschimpfen, sondern die Einstellung dazu). Man riecht es. Mein Freund z.B. isst Schweinefleisch, also haben wir im Kühlschrank öfters Salami, Mettwurst und Co. Wenn ich den Kühlschrank öffne, dann wird mir übel – es riecht wirklich streng. Mein Freund hingegen riecht es nicht.

Das ich Fleisch aus geschmacklichen Gründen esse, bedeutet aber auch, dass ich es – naturgemäß – probieren muss. Dabei gibt es für mich Grenzen des guten Geschmacks. Die berühmten Affenhirne, die man aus den noch lebenden Tieren löffelt sind da ein abstoßendes Beispiel. Die Würde des Tieres muss gewahrt bleiben!

Am Liebsten kaufe ich Lebens-Mittel in Hofläden, auf regionalen Märkten oder im Bioladen.

Dabei stelle ich mich nicht, wie von Distelfliege in ihrem Podcast (es ging um LOHAS) kritisiert, über andere nur, weil sie eben nicht so bewusst konsumieren wie ich. Ich bin auch lange nicht konsequent in dieser Hinsicht. Schon alleine, weil es unser Geldbeutel nicht auf Dauer hergibt. Aber wir versuchen unser möglichstes. Das bedeutet auch, dass es nicht jeden Tag Fleisch zu essen gibt.

Außerdem verzichte ich, soweit praktikabel, auf zu stark verarbeitete Lebensmittel. Das Meiste was wir kaufen sind wirklich “Rohwaren”, also Mehl (ich muss sagen: Eine eigene Getreidemühle wäre mein Traum. In Anbetracht der Preise aber dann doch leider eher Utopie), Eier, Milch, Gemüse, Obst, Fleisch. Fertige Gewürzmischungen mit Geschmacksverstärkern meide ich wo es geht, weil ich z.B. Mononatriumglutamat nicht vertrage. Ich mag aber die Mischungen von Herbaria sehr gerne, allerdings sind die auch Bio.

Wie ich auch schon bei der Flauschglitzwelt geschrieben habe, lege ich Wert auf Naturnähe. Wenn es nötig wäre, würde ich auch einem Huhn, das ich essen möchte, selbst den Kopf abschlagen. Allerdings gibt es viele Menschen, die das besser können und das Huhn damit wenigstens schnell stirbt. Deswegen (und mangels eigener Nutztiere) überlasse ich es eben diesen Menschen.

Also: Jeder wie er will und mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt gehen, nur dann entdeckt man Neues.

Balkongarten – erste Schritte

Ich vermisse ja schon seit Jahren den elterlichen Garten. Gerade im Sommer fand ich es immer besonders schlimm, dass wir bei unserer alten Wohnung keinen Balkon dabei hatten. Deswegen war eine der Bedingungen für die neue Wohnung auch Balkon oder Garten, auf jeden Fall die Möglichkeit nach Draußen zu gehen, ohne das Grundstück verlassen zu müssen.

Deswegen hatte ich auch direkt vor, einen kleinen Balkongarten anzulegen. Aber wo anfangen? Mein Vater ist ein sehr guter Hobbygärtner, aber mit dem Anpflanzen in Kästen und Kübeln hat er auch keine Erfahrung. Im Kräuterkommune-Forum habe ich dann ein wenig Unterstützung erhalten und mir daraufhin vor Kurzem Saatgut gekauft.

Zum Einen bei dem recht bekannten Versandhändler “Rühlemann’s“: Balkongarten001

Wie ihr sehen könnt, habe ich hier hauptsächlich Kräutersamen gekauft. Bestellung und Versand verliefen problemlos und zügig.

Dann habe ich von Merin noch den Tipp bekommen, es doch mit der Bestellung mal bei der Bingenheimer Saatgut AG zu versuchen. Auch hier ist meine Bestellung mittlerweile angekommen. Als Neukunde habe ich noch einen sehr netten Brief, ein kleines Heftchen mit Tipps zum Bio-Gärtnern und eine Gratis-Packung Kressesamen dazubekommen. Das fand ich wirklich eine sehr nette Geste. Und das habe ich dort bestellt:

Balkongarten002Nachdem wir gestern dann noch kurz zum neueröffneten örtlichen Baumarkt gefahren sind um Anzuchterde (leider mit Torf aber andere war nicht zu bekommen…) zu besorgen, konnte es heute losgehen.

Ich finde es wirklich ganz toll mit den Händen arbeiten zu können. Ob ich mit beiden Händen im Teig stecke oder in der Erde herumwühle – das gibt mir ein wirklich wundervolles Gefühl. Ich vermute mal stark, weil ich sonst den lieben langen Tag nur “virtuelle Arbeit” vor mir habe. Man sieht kein direktes Ergebnis, anders als es bei Handwerkern der Fall ist. Jedenfalls habe ich heute Kräuter und Gemüse gesät und hoffe, dass auch was wächst. Was ich nicht vorziehe ist natürlich Kresse, sowie den Freilandsalat und die Rauke. Alles andere ist in zwei Mini-Gewächshäusern gelandet, gegossen, beschriftet und schön ans Fenster gestellt worden:

Balkongarten003Das Schlimme ist ja, dass es mich den ganzen Tag schon in den Fingern juckt nachschauen zu gehen, ob sich schon etwas tut. 😉

Die Holzbeine, die ihr da seht gehören übrigens zu zwei Sägeböcken, die schon eine ganze Weile vor dem Balkonfenster stehen und auf denen zwei Schalen mit Schweinegras stehen.

Was das ist, ist auch schnell erklärt: Wir haben ja keine Möglichkeit unsere Meerschweinchen nach draußen zu lassen. Damit sie trotzdem ein bisschen das “Draußen-Gefühl” haben können und noch lecker was zu essen bekommen (also das Wichtigste im Schweineleben tun können, nämlich mömpfen 😉 ) haben wir die Idee von der grandiosen Seite sifle aufgenommen: Man nehme zwei große Untersetzer für Blumentöpfe, fülle sie mit Erde und sähe handelsübliche Grassamen aus. Dann gedulde man sich und gieße regelmäßig. Irgendwann kann man die Schale dann ins Schweinegehege packen und sich an dem Gequieke und Muigen erfreuen, sowie an dem erstaunlich beruhigendem Geräusch mahlender Schweinekiefer. 🙂 – Was tut man nicht alles, für die kleinen Biester.

Somit sieht unsere “Pflanzenzuchtstation” aktuell so aus:

Balkongarten004Ein bisschen müssen sich die Schweinchen also noch gedulden, bevor sie als Mini-Rasenmäher fungieren dürfen.

Und ich glaube, jetzt muss ich doch mal nachschauen, ob es den Samen auch gut geht. 😉

52 Wochen 52 Rezepte – Woche 19 (KW 52)

Was lange währt und so…

Dieses Jahr haben mein Schatz und ich das erste Mal so richtig gemeinsam Weihnachten gefeiert, inklusive dem ersten gemeinsamen Weihnachtsbaum. Und dazu musste es dann natürlich was leckeres zu Essen geben. Und eins kann ich euch vorweg sagen: Es war lecker!

Es gab Rehrückenfilets in Mangold und Strudelteig. Dazu gab es dann einen Kartoffelkuchen und eine Rotweinsoße, die wir aus Knochen und “Resten” gekocht haben.

Auf die Idee sind wir mehr oder weniger zufällig gekommen. Wir haben irgendwann mal “Das perfekte Dinner” gesehen und da hat jemand Rehrücken gemacht. Mein Schatz meinte dann (hoffentlich 😉 ) halb im Scherz “Ah! Rehrücken kann doch jeder.” Das hab ich mir natürlich nicht zwei Mal sagen lassen und direkt gemeint “Gut, wann kochst du einen?” woraufhin der Schatz dann doch etwas kleinlaut wurde. 😀

Das hat er aber alles wieder wettgemacht. Und hier kommt noch ein Foto, wie immer in grottenschlechter Qualität – aus mir wird wohl nie ein gescheiter Fotograf. 😉

KW52-2012

52 Wochen 52 Rezepte – Woche 18 (KW 43)

Wie schon angekündigt, nehme ich das Projekt nach einer langen Pause wieder auf.

Dieses Mal schlage ich direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe, denn ich habe das erste Mal selber Apfelmus gemacht. Bisher habe ich lediglich meiner Mutter dabei zugesehen und natürlich das Ergebnis probiert.

Meine Mutter hat von einer Kegelschwester mehrere Kilo Äpfel geschenkt bekommen, hatte aber weder Lust noch Zeit großartig aus den Äpfeln was zu machen. Eigentlich wollte sie nur ein paar Äpfel für einen Kuchen haben. Ich habe ihr dann ca. 10 kg abgenommen und daraus Mus gekocht…

Und so geht’s:

  • Groooooßen Topf auf den Herd stellen. Ich habe einen 10 l-Topf genommen und ca. 1 Handbreit mit Wasser gefüllt.
  • Feines Sieb oder Passiermühle (“Flotte Lotte”), sowie eine große Schüssel bereit stellen.
  • Die Äpfel waschen und ungeschält in Stücke schneiden. Ich habe sie ca. geachtelt und das Kerngehäuse grob weggeschnitten. Faule Stellen oder “Mitbewohner” hatte ich glücklicherweise nicht dabei, sollten welche zu finden sein, natürlich großzügig wegschneiden. 😉
  • Die Apfelstücke in den Topf geben bis dieser gut gefüllt ist.
  • Etwas Zitronensaft hinzugeben. (Damit sie nicht so braun werden.)
  • Den Deckel auf den Topf legen und das Ganze so lange köcheln (ab und zu umrühren!) bis sich die Apfelstücke leicht zerdrücken lassen.
  • Kurz vor Ende der Garzeit mit Zucker, Honig oder anderen Süßungsmitteln abschmecken.
  • Wer möchte, kann jetzt noch Gewürze hinzugeben. Ich habe eine Ladung mit Zimt gemacht und zu der anderen habe ich frische Vanilleschoten (aufgeschnitten) hinzugegeben.
  • Den Topf vom Herd nehmen und neben die Schüssel mit Sieb/ Passiermühle stellen und das Ganze gut durchpassieren.
  • Wer, wie ich, eine Menge Mus hat und es einmachen möchte: Parallel zum Kochen des Mus einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und Einmachgläser sowie die Deckel darin sterilisieren. (Ich lasse sie immer ca. 5 Minuten kochen.) Mit einer Zange aus dem Topf nehmen und auf einem sauberen Geschirrtuch umgedreht abtropfen lassen.
  • Das durchpassierte Apfelmus in die Gläser füllen, den Deckel fest zudrehen und dann auf den Deckel stellen und so erkalten lassen.
  • Wer nur eine Portion macht: Am Besten schmeckt das Apfelmus noch warm. Nom, nom… :

Wir haben das Mus klassisch zu Reibeplätzchen gegessen, man kann daraus aber auch leckere Nachspeisen machen oder als Kuchenzutat verwenden.

Hier noch ein paar Fotos. Ich habe leider nicht genügend Gläser gehabt, deswegen habe ich einiges vom Mus eingefroren. Von der ganzen Menge habe ich leider auch verpasst Fotos zu machen, aber glaubt mir, es ist mehr als genug. 😉

Das ist die 2. Portion Äpfel:

Und hier noch die erste Portion bereits geschnitten:

Damit bin ich auf meiner Liste “101 Dinge in 1001 Tagen” bei diesen Dingen einen Schritt weiter gekommen:

  • Das Projekt 52 Wochen – 52 Rezepte zu ende bringen
  • Zu jedem Buchstaben des Alphabets etwas herstellen
    (Fotografieren, basteln, nähen, stricken,…) und darüber bloggen.